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Mit Abstand zum gemeinsamen Kunstprojekt

Mit Abstand zum gemeinsamen Kunstprojekt

Lehrerin Hanna Skodell hatte die Idee zum gemeinsamen Kunstprojekt frei nach dem Pop-Art-Künstler James Rizzi.

Foto: Silvia Eidel | Lehrerin Hanna Skodell hatte die Idee zum gemeinsamen Kunstprojekt frei nach dem Pop-Art-Künstler James Rizzi. 

 

Von Silvia Eidel

 

Farbenfroh und fröhlich lachen die Häuser, Schulbusse, Sterne oder Menschen von der blauen Tafel im Flur. Genauso kreativ kleben die Siebtklässler der Sennfelder Mittelschule ihre gemalten Kunstwerke im Stil des Pop-Art-Künstlers James Rizzi neben- und aufeinander. Hier im Schulhaus entsteht ein gemeinsames Kunstprojekt, trotz Corona und trotz Abstand, frei nach dem Motto "Jeder für sich – Alle für Eines!"

Die Corona-Vorschriften verlangen Schüler wie Lehrer derzeit einiges ab: Maske tragen im Unterricht, Abstand halten, keine Partner- und Gruppenarbeit, keine gemeinsamen Projekte, so wie sie im normalen Unterricht immer stattfinden. "Wir haben sonst viele Projekte, klassen- und jahrgangsübergreifend, auch schulübergreifend", hält Elke Klehe, Rektorin der Mittelschule Sennfeld fest. "Das ist wichtig und schön für das Schulleben".

Pop-Art nach James Rizzi

Umso erfreuter war sie, als ihre neue Lehrerin Hanna Skodell für den Kunstunterricht in der 7. Klasse eine Idee mitbrachte: Die Schüler sollten angelehnt an die farbenfrohen Arbeiten von James Rizzi jeder für sich dessen "Lachende Häuser" kreativ malen und dann alle Bilder zu einem Gesamtobjekt zusammenfügen.

"Entstanden ist die Idee zu der Zeit, als die Kinder nicht einmal von ihrem Platz aufstehen durften", erklärt die junge Pädagogin. "Das wurde strikt gehandhabt". Sie suchte trotz der Auflagen eine Möglichkeit, bei der die Kinder mit Spaß alleine arbeiten und dennoch zusammen etwas gestalten könnten.

Jeder Schüler malt alleine für sich das Rizzi-Bild, anschließend werden alle zu einem Gesamtobjekt zusammengefügt.

Foto: Silvia Eidel | Jeder Schüler malt alleine für sich das Rizzi-Bild, anschließend werden alle zu einem Gesamtobjekt zusammengefügt. 

Weil gerade die bunten Farben eines James Rizzi in diesen Zeiten Lebensfreude ausstrahlen, startete sie mit den 27 Kindern der Klasse, aufgeteilt auf zwei Räume, das Kunstprojekt "Unsere Stadt – schräg und bunt". Die theoretischen Grundlagen, die Vermittlung von Leben, Werk und Arbeitsweise des amerikanischen Pop-Art-Künstlers, standen am Anfang.

 

Häufig haben Rizzis Arbeiten, der 1950 in New York geboren wurde und 2012 dort starb, seine Heimatstadt im Blick. Seine Bilder wirken kindlich-naiv, bunte Farben und viele kleine Details spiegeln Fröhlichkeit wider.

Vielfältige Materialien und Techniken

Die Schüler bekamen den Auftrag, ein lachendes Haus in einer kreativen Form mit verschiedenen Materialien wie Ölkreide, Wasserfarben, Buntstifte, Filzstifte oder Edding zu zeichnen. Dazu sollten auch kleine Details das Gesamtbild ergänzen. "Die meisten Schüler arbeiten toll mit", hat Lehrerin Hanna Skodell erfahren. Manche waren aber überfordert, weil nichts strikt vorgegeben war und die eigene Kreativität gefordert war.

Jedes Kind setzt sein Objekt alleine um und schneidet das Ergebnis aus. Bei einer Aktionsstunde werden nun die Kunstwerke auf der Rückseite beklebt und nach freiem Geschmack auf der 4,50 mal 0,80 Meter großen Tafel angebracht.

Die unterschiedlichsten Ideen treffen hier aufeinander: Häuser in geraden, runden oder gebogenen Formen, und viele sehr bunte Fassaden, immer mit einem großen, lachenden Mund. Erwin, der die Idee "sehr, sehr cool" findet, hat einen Teufelskopf als Haus gemalt, Mohammad eine Erdkugel als Gesicht mit Mundschutz. "Das macht viel Spaß", findet der 14-jährige.

"Kunstunterricht soll lebendig sein, auch in Coronazeiten", meint die Lehrerin. Die große, bunte Rizzi-Stadt im Schulhaus gibt ihr Recht.

 

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Veröffentlichung

Mi, 28. Oktober 2020

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